Darmstadt 98: Rückbesinnung auf alte Tugenden

Schon die Anfahrt zur Trainingsstätte im spanischen San Pedro del Pinatar ist eine kleine Trainingseinheit für Trainer und Spieler von Darmstadt 98, denn sie können den Weg bequem mit dem Rad bewältigen, während andere Bundesligisten wie Borussia Dortmund in den Bus steigen müssen. Für die Lilien besteht keine Gefahr, dass sie in nervenaufreibenden Staus stehen müssen, und sie machen sich gleich warm für die große Aufgabe, die in der Bundesliga wartet, nämlich den Klassenerhalt.

Frings: „Spieler arbeiten hervorragend mit“

Am Betriebsklima liegt es garantiert nicht, dass die Lilien auf dem letzten Tabellenplatz überwintern mussten. Die Stimmung in der Mannschaft ist locker und gelöst, daran hat auch der neue Trainer Torsten Frings einen großen Anteil. Er führt lange Gespräche mit seinen Führungsspielern Aytar Sulu, Jerome Gondorf und Peter Niemeyer, den er noch aus seiner Zeit als Spieler bei Werder Bremen kennt. Sie haben die Aufgaben, den Coach zu unterstützen und die Mannschaft zu führen. Immer wieder lobt Frings die hervorragende Mitarbeit seiner Spieler, die schon seit Beginn des Trainings unermüdlich auf das Saisonziel hinarbeiten.

Auch die Rückbesinnung auf alte Tugenden wie Kampf, Einsatzbereitschaft, Leidenschaft und der unbedingte Wille zum Erfolg, wofür Darmstadt 98 zu Zeiten von Dirk Schuster bekannt war, steht bei Frings auf dem Trainingsprogramm, denn die spielerischen Möglichkeiten sind begrenzt. Unter Norbert Meier waren diese Eigenschaften verloren gegangen. Torsten Frings will diese wieder hervorholen, denn die Lilien waren immer ein Team, das anders sein wollte als die Bundesliga-Elite.

An der Linie unterwegs

Beim Testspiel gegen Drittligist Preußen Münster, das die Lilien nur mühsam mit 1 : 0gewinne konnte, war der Coach oft an der Linie unterwegs und gab kurze Kommandos, so wie er es auch als Assistent von Viktor Skripnik bei Werder Bremen schon getan hat. Immer wieder trieb er seine Jungs an, war nach dem Spiel trotz des nur knappen Sieges zufrieden, denn die Einstellung, die er gefordert hat, war auf dem Platz vorhanden. Und er wird auch weiterhin viel Herz und Kampfeswillen fordern, denn nur so haben die Hessen eine Chance, im Oberhaus der Liga zu bleiben.