DFB: Löws neuer Vertrag hat eine Ausstiegsklausel

Im Oktober verlängerte der Deutsche Fußball Bund (DFB) überraschend den Vertrag von Bundestrainer Jogi Löw vorzeitig um zwei Jahre. Das aktuelle Arbeitspapier wäre noch bis zum Ende der WM 2018 gelaufen. Es gab keinen direkten Druck, Löw schon jetzt bis zum Ende der EM 2020 zu binden. Obwohl der 56-Jährige der erfolgreichste Bundestrainer aller Zeiten ist und nie in einem der Turniere, die er betreute, vor dem Halbfinale nach Hause fahren musste, gab es durchaus Kritik an der Vertragsverlängerung. Die vielerorts als schwach wahrgenommenen Auftritte bei der EM wurden dem Bundestrainer angelastet. Jener sei zu stur bei der Auswahl seiner Spieler gewesen und hätte an falschen Konzepten festgehalten. Wie sich jetzt zeigt, haben die Verhandler des DFB dies auch registriert.

Beiderseitige Ausstiegsklausel nach der WM
So berichtet die „Sport Bild“, dass der neue Vertrag von Löw eine beiderseitige Ausstiegsklausel enthält, die nach der WM 2018 gezogen werden kann. Anders ausgedrückt: Sowohl der Bundestrainer wie auch der DFB können sich nach der WM in Russland dafür entscheiden, die Zusammenarbeit zu beenden. Gängig enthalten Ausstiegsklauseln keine Entschädigungszahlungen. Der DFB könnte sich folglich ohne viel Aufwand nach der Weltmeisterschaft von Löw trennen.

Wie realistisch ist eine vorzeitige Trennung?
Wie realistisch ist es aber, dass der DFB Löw 2018 wirklich auf die Straße setzt, wenn jener eigentlich weitermachen wollen sollte? Der Bundestrainer genießt ein unglaublich hohes Ansehen im Verband und bei den Spielern, die derzeit das Rückgrat des DFB-Teams bilden. Anders ausgedrückt: Deutschland muss bei der kommenden WM heftig versagen, damit die Stimmung gegen Löw so stark wird, dass der Verband tatsächlich reagiert. Realistischer ist es, dass der Bundestrainer selbst entscheidet, seine Tätigkeit für Deutschland einzustellen.