RB Leipzig: Nagelsmann möchte die Bayern fordern

RB Leipzig hat sich in diesem Sommer neu erfunden. Ralf Rangnick prägte über Jahre das sportliche Gesicht der Sachsen – erst als Sportdirektor und zuletzt auch als Trainer. Doch hat er die Bullen verlassen, um Fußballchef von Red Bull zu werden. Seine Nachfolger sind Markus Krösche als Manager sowie Julian Nagelsmann als Trainer. Der 32-Jährige hat sich große Ziele für die anstehende Spielzeit gesetzt. Man gehöre „zu den ambitionierten Teams“, so Nagelsmann im Gespräch mit dem „kicker“.

Nagelsmann über die Aussichten der Bullen in der Liga

In der Bundesliga sieht sich Nagelsmann als Konkurrent des FC Bayern und von Borussia Dortmund. Seine Mannschaft sei „schon in der Lage, die Bayern zu fordern“, so der Trainer der Leipziger. Allerdings gehe es nicht nur um den Rekordmeister. Es gebe viele interessante Teams in der Liga, „mit vielen neuen Trainern und Veränderungen.“

Marco Reus hatte Leipzig unlängst als Meisterschaftskandidaten geadelt. Nagelsmann reagiert darauf überraschend. Normalerweise weisen Verantwortliche, die nicht für den FC Bayern arbeiten, solche Lobpreisungen von sich. Der 32-Jährige zieht es vor, „nicht damit umzugehen.“ Er konzentriere sich stattdessen auf seine Mannschaft. Man müsse Leistung bringen. Entscheidend sei, was man auf dem Platz zeige. Andersherum glaube er beispielsweise, dass der BVB einen sehr guten Kader habe.

Diese Äußerungen zeigen zweierlei: Zum einen geht Nagelsmann sehr wohl doch damit um. Und zum anderen schielt er augenscheinlich stark in Richtung Meisterschaft. Schon in Hoffenheim hatte Nagelsmann wiederholt relativ offen ausgesagt, dass er den Titel anstrebt. Auch dies unterscheidet ihn von Rangnick, der von diesem Thema nie etwas wissen wollte.

Nagelsmann über die Champions League

Deutlich zurückhaltender äußert sich Nagelsmann über die Aussichten seiner Mannschaft in der Champions League. Hier wäre „es schön, das Achtelfinale zu erreichen.“ In seiner einzigen Saison in der Königsklasse scheiterte RB Leipzig in der Gruppenphase. Das soll „besser werden, keine Frage, das versuchen wir auch“, verspricht Nagelsmann. Dieser erinnert aber auch daran, dass die Bullen international bislang ganz überwiegend enttäuscht haben und deshalb im UEFA-Ranking einen schwachen Platz einnehmen. Die Wahrscheinlichkeit, in eine sehr starke Gruppe zukommen, „geht gegen 100 Prozent“, so der Bullen-Coach mahnend.