Überraschung: Rangnick verlässt RB Leipzig – und geht zu Red Bull

Mit dieser überraschenden Meldung war nicht unbedingt zu rechnen: Ralf Rangnick verlässt mit sofortiger Wirkung RB Leipzig. Er räumt auf eigenen Wunsch hin seinen Posten als Sportdirektor. Als Trainer war er ohnehin nur Interimslösung für Julian Nagelsmann, der ab der kommenden Spielzeit den besten Posten als Übungsleiter übernimmt. Rangnick wechselt zum Red Bull-Konzern und wird hier Fußballchef. Dies bedeutet, er wird für die beiden werkseigenen Vereine New York Red Bulls und RB Bragantino (brasilianischer Zweitligist) zuständig sein. Mit Leipzig (und auch mit Salzburg) hat Rangnick künftig nichts mehr zu tun. Der 60-Jährige wird lediglich als Ratgeber für Nagelsmann zur Verfügung stehen, sollte der neue Trainer dies wünschen.

Machtkampf mit Mintzlaff verloren?

Einen überzeugenden Grund nannte Rangnick nicht, weshalb er in Leipzig ausscheidet – dem Verein, dem er im Amateurfußball übernommen und jetzt zum zweiten Mal in die Champions League geführt hat. Der Gedanke liegt nahe, dass interne Streitigkeiten den Ausschlag gegeben haben. Vor einigen Wochen wurde ein Machtkampf zwischen Rangnick und Leipzigs Vorstandschef Oliver Mintzlaff bekannt. Der bisherige Sportdirektor wollte Chef von Red Bulls Fußball-Netzwerk werden – die Vereinigung, über die alle mit Red Bull assoziierten Vereine verbunden sind – also auch Leipzig und Salzburg. Mintzlaff, der bislang Chef des Netzwerks ist, lehnte dies ab. Es scheint, als hätte er sich gegen Rangnick durchgesetzt.

Krösche ersetzt Rangnick

Der Nachfolger von Rangnick wird Markus Krösche, der in dieser Saison Manager des Aufsteigers SV Paderborn war. Sein Wechsel zu RB Leipzig ist schon länger klar. Er sollte aber eigentlich nur zweiter Mann hinter Rangnick werden – so dachte man zumindest. Unwillkürlich fragte man sich deshalb, weshalb Krösche es abgelehnt hatte, Sportdirektor beim FC Schalke 04 oder beim Hamburger SV zu werden. Nun ist es klar: Er wusste augenscheinlich frühzeitig, dass Rangnick gehen und er das Sagen haben würde.